Als Ergänzung zur jährlichen Ausbildung der Atemschutzgeräteträger konnten wir auch dieses Jahr fünf Kameraden aus Rosbach und drei Kameraden aus Rodheim auf das Trainingsgelände der Firma Erhatec nach Breithülen entsenden. Dort fand ein 3-Tages Seminar für die Brandbekämpfung in einer holzbefeuerten Rauchdurchzündungsanlage (RDA) und in einem offenen System statt.

Abfahrt war für die Teilnehmer am 24.5.2018 bereits um 5.00 Uhr vom Feuerwehrhaus Rosbach. Die Ausbildung begann um 9.00 Uhr mit einem theoretischen Teil. In der 90 minütigen Einheit wurden unter anderem die verschiedenen schnellen Brandverläufe wie Flashover, Rollover und Backdraft erklärt. Jürgen Ernst, der Inhaber der Firma, erläuterte sehr verständlich das thermische Gleichgewicht in einem Brandraum. Es wurden Fragen wie „Woran erkennt man, ob ein Feuer sauerstoffkontrolliert oder Brandlastkontrolliert ist?“  sehr ausführlich behandelt. Auch das richtige und effektive Vorgehen mit einem Hohlstrahlrohr wurde unterrichtet.

Nach einer kurzen Brezelpause ging es das erste Mal in den Außenbereich der Anlage. Dort wurden mit zwei verschiedenen Flashover-Boxen aus Spanplatten der Brandverlauf und seine verschiedenen Stadien demonstriert. Hier konnte beobachtet werden, wie sich Flammen und Rauch verändern, wenn man dem Feuer Sauerstoff entzieht oder zuführt.

Nach der Mittagspause ging es dann richtig ans Eingemachte.
Den ersten reale Durchgang machten alle Teilnehmer in einer sogenannten holzbefeuerten Rauchdurchzündungsanlage. Hier konnte aus der Nähe beobachtet und vor allem auch fühlbar demonstriert werden, wie sich ein Feuer entwickelt und sich die Rauchschicht verhält. Des Weiteren war sichtbar, wie die lineare Strömung der Rauchgase nach dem Schließen der Brandraumtür turbulenter wird und rapide absank. Mit dem Absinken der Rauchschicht, wurde es das erste Mal für alle Atemschutzgeräteträger warm. Nachdem die Tür zum Brandraum wieder geöffnet wurden, dauerte es nur einen kurzen Augenblick bis es zur Rauchgasduchrzündung kam. Im weiteren Verlauf des Durchgangs trainierten die Teilnehmer, wie eine Durchzündung vorgebeugt werden kann.

Im zweiten Durchgang des Tages ging es ins offenen System. Dort sitzt man direkt im Brandraum. In diesem Brandraum lernten die Teilnehmer eine sehr effektive Methode, wie das Feuer sehr schnell in den Griff zu bekommen ist, ohne unnötig viel Wasserdampf zu erzeugen.  Auch das Kühlen der heißen Rauchschicht wurde eindrucksvoll demonstriert.

Am Ende des Tages hatten war die Grundlage für die nächsten 2 Tage vorhanden und so konnte der langen Tag gemütlich im Hotel ausklingen. Die nächsten Tage waren voll mit Übungsdurchgängen um das Erlernte zu festigen.
Insgesamt machten alle Kameraden 9 Durchgänge bei den sommerlichen Temperaturen im Container.

Das Seminar war von folgenden Inhalten geprägt: Strahlrohrtechnik, Schutzkleidung, medizinische Belastung, Rauchschichten, Rauchdurchzündungen, das Kontrollieren einer Rauchdurchzündung, hydraulische Notentrauchung, Rauchgaskühlung sowie eine theoretische Einheit

Zufrieden und erschöpft traten die Kameraden nach drei lehrreichen Tagen die Heimreise an.
Daher danken wir Jürgen Ernst und Andreas Daum sowie den restlichen Trainern für die super Ausbildung.

 
Text: Sven Kaus, FF Rosbach